EFFISAYIL®-2-Studie: Neue Ergebnisse zur Prävention von Schüben der Generalisierten Pustulösen Psoriasis (GPP)

Ingelheim,
  • Aktuelle Daten der Phase-II-Studie EFFISAYIL®-2 zeigen die Überlegenheit von Spesolimab gegenüber Placebo bei der Prävention von Schüben der Generalisierten Pustulösen Psoriasis (GPP) bis zu 48 Wochen.
  • Die Ergebnisse bauen auf der Studie EFFISAYIL®-1 auf. Diese zeigte eine rasche und anhaltende Beseitigung der Pusteln bei Patient*innen mit schubförmiger GPP, die mit Spesolimab behandelt und über einen Zeitraum von 12 Wochen beobachtet wurden.2
  • Spesolimab ist in Deutschland aktuell zur Therapie von GPP-Schüben und nicht zur Präventionsbehandlung zugelassen.3 

 Im Rahmen des Weltkongresses für Dermatologie (WCD) präsentierte Boehringer Ingelheim neue Daten aus der EFFISAYIL®-2-Studie. Diese ergaben, dass Spesolimab das relative Risiko von GPP-Schüben im Vergleich zu Placebo über 48 Wochen signifikant um 84 % reduziert. Darüber hinaus zeigte die Studie mit 123 Patient*innen, dass nach Woche 4 der Spesolimab-Behandlung in der hochdosierten Gruppe keine Schübe mehr auftraten.1

„EFFISAYIL®-2 ist die erste multinationale randomisierte klinische Studie zur Bewertung einer Behandlung zur Vorbeugung von GPP-Schüben“, berichtete Bruce Strober, MD, PhD, klinischer Professor, Dermatologie, Yale University und Central Connecticut Dermatology. „Diese Ergebnisse liefern weitere überzeugende klinische Beweise für die Rolle der IL-36-Signalübertragung bei der Pathogenese der GPP. Wir hoffen, dass Dermatolog*innen in Zukunft nicht nur über eine spezifische Therapie für GPP-Schübe verfügen, sondern dass wir sie auch wirksam verhindern können.“
    
GPP-Schübe, die durch schmerzhafte Pusteln am ganzen Körper gekennzeichnet sind, erfordern häufig eine Notfallversorgung und können zu ernsten, lebensbedrohlichen Komplikationen wie Sepsis, Schock und Multisystem-Organversagen führen.4 Neben der akuten Belastung durch einen GPP-Schub kann das Leben mit der Ungewissheit über die Auswirkungen des nächsten Schubs eine erhebliche emotionale Belastung für die Betroffenen darstellen.5

„Bei der IFPA treffen wir auf Menschen, die mit GPP leben und von ihren körperlichen Schmerzen aufgrund der Krankheitssymptome und der psychischen Belastung durch die Krankheitsschübe berichten“, sagte Frida Dunger Johnsson, Geschäftsführerin der International Federation of Psoriasis Associations (IFPA). „Jeder Fortschritt, der gemacht wird, um die Belastung durch die Krankheit zu lindern, verbessert die Lebensqualität der Menschen, die an GPP leiden.“

„Durch unser umfassendes klinisches Programm EFFISAYIL® haben wir mit Spesolimab bereits einen wichtigen Fortschritt für Betroffene mit schubförmiger GPP erzielt“, sagte Carinne Brouillon, Head of Human Pharma bei Boehringer Ingelheim. „Die Ergebnisse der EFFISAYIL®-2-Studie bauen auf diesem Erfolg auf und bringen uns unserem ultimativen Ziel einer schubfreien Zukunft für alle, die mit GPP leben, näher.“

In der EFFISAYIL®-2-Studie zeigte Spesolimab ein günstiges Sicherheitsprofil, mit einer ähnlichen Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen in den Behandlungsarmen von Spesolimab und Placebo.1

Über Spesolimab 


Spesolimab ist ein neuartiger, humanisierter, selektiver Antikörper. Er hemmt die Aktivierung des Interleukin-36-Rezeptors (IL-36R), einen Signalweg des Immunsystems, der nachweislich an der Pathogenese verschiedener Autoimmunerkrankungen beteiligt ist, darunter auch die GPP.2,6,7

Spesolimab stellt die erste Therapieoption dar, die in der Behandlung von GPP-Schüben auf den IL-36-Signalweg abzielt und in einer statistisch aussagekräftigen, randomisierten, placebokontrollierten Studie untersucht wurde.2 Bis heute wurde SPEVIGO® (Spesolimab) von den Zulassungsbehörden in fast 40 Ländern, darunter die USA, Japan, die Volksrepublik China und die Europäische Union, zur Behandlung von GPP-Schüben bei Erwachsenen zugelassen.8,9 

Die Europäische Kommission hat eine bedingte Zulassung** auf Grundlage der Studie EFFISAYIL®-1 erteilt. Die Studie belegte, dass über die Hälfte der mit Spesolimab behandelten Patient*innen eine Woche nach Gabe einer Einzeldosis frei von Pusteln war.1, 2

Als Prüfpräparat zur Prävention von GPP-Schüben hat Spesolimab vor kurzem von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und dem Center for Drug Evaluation (CDE) der chinesischen National Medical Products Administration (NMPA) den Status eines Therapiedurchbruchs (Breakthrough Therapy Designation, BTD) erhalten.  

Spesolimab wird auch für die Behandlung anderer IL-36-vermittelter Hautkrankheiten untersucht.10


Über das klinische Studienprogramm EFFISAYIL®


Das klinische Studienprogramm EFFISAYIL® untersuchte die größte und breiteste Population von GPP-Patient*innen in Studien zu einer Therapie, die speziell auf den IL-36-Signalweg für GPP abzielt:2,11,12

  • EFFISAYIL®-1: eine Phase-II-Studie, die zeigte, dass die Behandlung mit einer einzigen intravenösen Dosis Spesolimab bei Patient*innen mit GPP-Schüben eine rasche Beseitigung der Pusteln bewirkt. Diese Wirkung wurde über 12 Wochen mit bis zu zwei Dosen Spesolimab aufrechterhalten.2 Die Ergebnisse unterstützten die Zulassung von Spesolimab als erste spezifische Behandlung für GPP-Schübe bei Erwachsenen in den wichtigsten Märkten.2,8,9
  • EFFISAYIL®-2: In einer Phase-IIb-Studie wurde gezeigt, dass Spesolimab das Auftreten von GPP-Schüben verhindern kann und das Risiko für das Auftreten von Schüben bis zu 48 Wochen signifikant reduziert, wobei in der hochdosierten Gruppe nach Woche 4 der Behandlung keine Schübe mehr auftraten.1
  • EFFISAYIL®-ON: eine offene Verlängerungsstudie zur Bewertung der langfristigen Sicherheit und Wirksamkeit von Spesolimab bei Patient*innen mit GPP, die frühere Spesolimab-Studien abgeschlossen haben.12

Über die Generalisierte Pustulöse Psoriasis (GPP)


GPP ist eine heterogene und potenziell lebensbedrohliche neutrophile Hauterkrankung, die sich klinisch von der Plaque-Psoriasis / Psoriasis vulgaris unterscheidet.6,13 Sie entsteht durch Ansammlungen von neutrophilen Granulozyten (speziellen weißen Blutkörperchen) in der Haut, wodurch sich am ganzen Körper schmerzhafte, sterile Pusteln bilden.6,13 Der klinische Verlauf ist unterschiedlich, wobei einige Patient*innen eine schubförmige Erkrankung mit wiederkehrenden Schüben haben, während andere eine persistierende Erkrankung mit intermittierenden Schüben haben.13 Während der Schweregrad der GPP-Schübe variieren kann, können sie unbehandelt zu einem Krankenhausaufenthalt führen und aufgrund von Komplikationen wie Sepsis und Multisystem-Organversagen lebensbedrohlich werden.6 Diese systemische Erkrankung beeinträchtigt die Lebensqualität der Patient*innen in erheblichem Maße und stellt auch für die Gesundheitssysteme eine große Belastung dar.14 Die epidemiologischen Daten variieren je nach geografischer Region. Prävalenzschätzungen schwanken zwischen 0,18 und 12,4 pro 100.000, wobei mehr Frauen als Männer betroffen sind.15 Es besteht ein hoher ungedeckter Bedarf an Behandlungen mit einem günstigen Sicherheitsprofil, die das Auftreten von GPP-Schüben verhindern können.2,4


Über Boehringer Ingelheim 


Boehringer Ingelheim arbeitet an bahnbrechenden Therapien, die das Leben heutiger und zukünftiger Generationen verändern. Als führendes forschungsgetriebenes biopharmazeutisches Unternehmen schafft das Unternehmen Werte durch Innovationen in Bereichen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf. Seit seiner Gründung im Jahr 1885 ist Boehringer Ingelheim in Familienbesitz und verfolgt eine langfristige Perspektive. Mehr als 53.000 Mitarbeitende bedienen über 130 Märkte in den beiden Geschäftsbereichen Humanpharma und Tiergesundheit.
Erfahren Sie mehr unter www.boehringer-ingelheim.de.
 

Literaturnachweise
1.    Lebwohl M, et al. Spesolimab for the prevention of generalized pustular psoriasis (GPP) flares: Results from the randomized, placebo-controlled trial Effisayil 2. Abstract presented at the 25th World Congress of Dermatology July 2023, Singapore.
2.    Bachelez H, et al. Trial of spesolimab for generalized pustular psoriasis. NEJM. 2021;385:2431–2440.
3.    SPEVIGO® (Spesolimab) Fachinformation. Stand: Dezember 2022.
4.    Puig L, et al. Generalized pustular psoriasis: a global Delphi consensus on clinical course, diagnosis, treatment goals, and disease management. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2023;37:737–752.
5.    Reisner DV, et al. Impact of Generalized Pustular Psoriasis from the Perspective of People Living with the Condition: Results of an Online Survey. Am J Clin Dermatol. 2022 Jan;23(Suppl 1):65–71. 
6.    Crowley JJ, et al. A brief guide to pustular psoriasis for primary care providers, Postgraduate Med. 2021;133:330–344.
7.    Furue K, et al. Highlighting interleukin-36 signaling in plaque psoriasis and pustular psoriasis. Acta Derm Venereol. 2018;98:5–13.
8.    Federal Drug Administration. New drug approvals for 2022. Available at: https://www.fda.gov/drugs/new-drugs-fda-cders-new-molecular-entities-and-new-therapeutic-biological-products/novel-drug-approvals-2022. Accessed June 2023.
9.    EC approval statement (data on file).  
10.    A study to test whether spesolimab helps people with a skin disease called hidradenitis suppurativa. Available at: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04762277. Accessed June 2023.
11.    A study to test whether BI 655130 (spesolimab) prevents flare-ups in patients with generalized pustular psoriasis. Available at: www.clinicaltrials.gov/ct2/show/study/NCT04399837?term=Boehringer. Accessed June 2023.
12.    Effisayil ON: An open-label, long term extension study to assess the safety and efficacy of spesolimab treatment in patients with generalized pustular psoriasis (GPP). Available at: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03886246?term=Effisayil&draw=2&rank=1. Accessed June 2023.
13.    Navarini AA, et al. European consensus statement on phenotypes of pustular psoriasis. JEADV. 2017;31:1792–1799. 
14.    Hanna M, et al. Economic burden of generalized pustular psoriasis and palmoplantar pustulosis in the United States. Curr Med Res Opin. 2021. 37(5):735–742. 
15.    Prinz JC, et al. Prevalence, comorbidities and mortality of generalized pustular psoriasis: A literature review. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2023 Feb;37(2):256–273.
 

Media Contacts

Dienstleistungen

Print this Press release

Schlagwörter